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Flexible Speziallösung zur Umrüstung des Airbus A330

Elbe Flugzeugwerke GmbH nutzen individuelles Docking-System von ZARGES

Sicherheit ist auch bei Wartung und Umrüstung von Luftfahrzeugen oberstes Gebot. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Flugzeugtypen – und damit Individualitäten der Rumpfkonstruktionen – sind besondere Docking-Systeme erforderlich, die das Montagepersonal sicher und schnell an die Maschinen bringen. Wie eine effiziente und sichere Lösung bei der Umrüstung von Airbus-Maschinen aussehen kann, zeigt die Partnerschaft zwischen der Elbe Flugzeugwerke GmbH (Dresden) und dem Steigtechnikexperten ZARGES aus dem bayerischen Weilheim.

Ein neuer Flugzeugtyp wird zum Umrüstkanditaten und zeigt die Verwandlung vom Passagierflugzeug zur Frachtmaschine. Solche tiefgreifenden Anpassungen können nur von Spezialisten umgesetzt werden, die sich mit der Materie bestens auskennen, wie zum Beispiel die Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW) aus Dresden. Das Traditionsunternehmen aus Sachsen vereint vielfältige Luftfahrt- und Technologieaktivitäten unter einem Dach. Dazu gehören die Entwicklung und Herstellung von ebenen Leichtbaukomponenten für alle Airbus-Modelle, Wartung und Reparaturen, Engineering-Dienstleistungen sowie die Umrüstung von Passagierflugzeugen in Frachtflugzeuge.

Mit einer langen Vorlaufzeit von vier bis fünf Jahren, begannen die Vorbereitungen für ein neues Umrüstungskonzept für den Airbus A330. „In der Vergangenheit haben wir auf Gerüstlösungen gesetzt, die genau auf den jeweiligen Flugzeugtyp, in diesem Fall den A300, abgestimmt waren. Ziel war es, zukünftig schneller auf neue Anforderungen reagieren zu können und ein Konzept zu entwickeln, das möglichst flexibel ist“, sagt Andreas Kern, Leiter der Abteilung Metall, Oberflächenbehandlung und Werkzeugdienste und Mitglied des interdisziplinären Konzeptteams bei der Elbe Flugzeugwerke GmbH. Bereits zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass eine Taktfertigung zum Einsatz kommen sollte. Zudem wurde von Anfang an beschlossen, dass die Lösung möglichst variabel und zusätzlich nicht nur ideale Bedingungen für Strukturarbeiten schaffen, sondern auch andere Gewerke wie Elektrik und Mechanik unterstützen sollte.

Gemeinsame Lösungsentwicklung von Anfang an

Bei der Suche zu Projektbeginn wurde schnell klar, dass auf dem Markt kein auf Anhieb passendes System erhältlich ist. Daher nahm die EFW direkt Kontakt zu möglichen Partnern auf, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln. „Bei der Auswahl des passenden Partners waren uns besonders eine breite Expertise im Luftfahrtbereich und langjährige Erfahrung wichtig“, beschreibt Kern. „Zudem wollten wir unseren neuen Partner frühzeitig in die Hangarplanung einbinden, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen hinsichtlich Produktionsablauf, Platz und Einrüstung bei der Lösung berücksichtigt werden.“ Insgesamt hat der Flugzeugbauer neun potenzielle Kandidaten ausgewählt, die ihre Kompetenz und Leistungsfähigkeit in einem persönlichen Fachgespräch vorstellten. Dabei hat sich schließlich ZARGES als neuer Partner durchgesetzt. „Besonders überzeugt haben uns die Kundennähe der Konstrukteure bei der gemeinsamen Lösungsentwicklung sowie die Berücksichtigung all unserer Anforderungen bei der Planung“, betont Andreas Kern.

Passgenaues Docking-System von ZARGES

Neben standardisierten Lösungen bietet ZARGES auch flexible Modulsysteme zur Wartung an, die der Experte für Steigtechnik je nach den Vorgaben der einzelnen Kunden konstruiert und konfiguriert – mit optimaler Passgenauigkeit für die Konturen des jeweiligen Flugzeugstyps. Dieses zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau, flexible Kombinationsmöglichkeiten und gute Zugänglichkeit aus. Vor der vollumfänglichen Fertigung hat ZARGES auf Wunsch der EFW zunächst einen Prototyp des Docking-Systems erstellt. Ziel war es, das Montagepersonal einen Probebetrieb durchführen zu lassen und so die Nutzbarkeit der Lösung zu testen. Nach diesem Probebetrieb war der Flugzeugbauer endgültig von dem Docking-System überzeugt.

„Mit dem ZARGES Docking-System sind wir nun deutlich flexibler und können auf neue Umrüstungen entsprechend reagieren“, so Kern. Das speziell angefertigte Docking-System für die EFW besteht aus mehreren einzelnen Modulen, die auf bis zu drei Ebenen kombinierbar sind. Die besonderen Merkmale: Ein einfacher Auf- und Abbau, flexible Kombinationsmöglichkeiten und ein sicherer Zugang für die Beschäftigten auf dem aktuellen Stand der Technik. Die Module können zudem mithilfe der im Hangar vorhandenen Kräne zügig umgesetzt und so bedarfsweise an andere Flugzeuge vor Ort gestellt werden, ohne dafür erst ein Flugzeug ausdocken zu müssen. Darüber hinaus ist für 2022 geplant, die Module über Materialbrücken mit einer Logistikfläche am Ende der Halle zu verbinden. Diese Einbindung in ein übergeordnetes Logistikkonzept und die Schaffung von Werkplätzen direkt am Flugzeug werden die Arbeitswege im Hangar verkürzen und damit den Workflow optimieren.

„Für uns war dieser Auftrag ein besonders spannendes Projekt, da wir mit der EFW schon von Beginn an, also bei der Hangarplanung, sehr eng zusammenarbeiten konnten“, sagt Martina Moritz, Product Manager Arbeits- und Wartungsbühnen bei ZARGES. „Hilfreich bei dem Projekt mit den Elbe Flugzeugwerken war zudem fraglos unsere Nähe zu Dresden, wo sich eine unserer Produktionsstätten befindet. Gemeinsam haben wir ein Docking-System entwickelt und implementiert, das eine effizientere Umrüstung der Flugzeuge ermöglicht und aufgrund seiner hohen Flexibilität auch die Basis für eine Ausweitung auf weitere künftige Flugzeugmodelle bietet.“

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Über Elbe Flugzeugwerke

Die Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW) vereint vielfältige Luftfahrt- und Technologieaktivitäten unter einem Dach: die Entwicklung und Herstellung von Leichtbaukomponenten für Flugzeugstrukturen und Interieur für alle Airbus-Modelle, die Umrüstung von Passagierflugzeugen in Frachtflugzeuge, Wartung und Reparaturleistungen für Flugzeuge der gesamten Airbus-Familie sowie Engineering-Dienstleistungen rund um Zertifizierung und Zulassung von Luftfahrtprodukten. Das Unternehmen hatte 2019 einen Umsatz von knapp 300 Mio. EUR und etwa 1.600 Mitarbeiter. www.efw.aero

Über die ZARGES GmbH

Die ZARGES GmbH mit Sitz in Weilheim in Oberbayern ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit rund 800 Mitarbeitern und drei Produktionsstätten in Europa. Innovative Technologien und die fundierte Erfahrung mit dem hochwertigen Werkstoff Aluminium machen ZARGES zu einem führenden Unternehmen in den drei großen Geschäftsbereichen Steigen - Verpacken, Transportieren, Lagern - Speziallösungen. In ZARGES-Produkten vereinen sich die vielfältigen Vorteile des Leichtmetall-Werkstoffs Aluminium wie hohe Stabilität bei geringem Gewicht, Korrosionsfestigkeit sowie Flexibilität im Einsatz. ZARGES hat für jeden Bedarf das geeignete Produkt sowie individuelle Lösungen. Egal ob in der Industrie, im Handel oder für Privatanwender: Kunden schätzen ZARGES als verlässlichen Partner und profitieren von Qualität, Expertise und umfassendem Service, der sie auch nach dem Kauf der ZARGES-Markenprodukte jahrelang begleitet. Weitere Informationen: www.zarges.de